Wiesen - buntes Nebeneinander

 

Wiese ist nicht gleich Wiese. Obwohl die häufigsten Arten Gräser sind,macht erst eine große Anzahl von Kräutern eine Wiese bunt. Für Menschen sind sie attraktiv, für Schmetterlinge, Heuschrecken, Hummeln oder Wildbienen sind diese ungedüngten Wiesen überlebenswichtig. Mit der Insektenvielfalt stellt sich häufig auch eine Vogelvielfalt ein. Rebhühner, Kiebitze oder Braunkehlchen können von dem reichhaltigen Nahrungsangebot und der Strukturvielfalt profitieren.

 

Eine faszinierende Anpassungsstrategie hat der seltene Wiesenknopf-ameisenbläuling, der von dem LIFE-Natur-Projekt profitieren soll. Die Falter legen ihre Eier in die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfs. Die Raupen ernähren sich zuerst auch von dieser Pflanze, lassen sich dann auf den Wiesenboden fallen und werden von speziellen Wiesenameisen in deren Nester getragen. Ein bestimmtere Geruch lässt die Ameisen dabei diese "trojanischen Pferde" einschleppen. Die Raupen verbringen den Winter im Ameisennest und werden dabei von den Ameisen versorgt. Im Frühjahr verpuppen sie sich dicht unter der Nestoberfläche und schlüpfen dann im Juli.

Die Abhängigkeit der Art von einer Pflanze, die zur Eiablage blühen muss und von einer Ameisenart, die auch ganz spezielle Bedingungen braucht, zeigt, wie komplex die Zusammenhänge in der Natur sind.

Eigentlich ein Charaktervogel großer Wiesen oder Weiden, brütet der Kiebitz im Maintal manchmal auch auf Äckern. Auf das Nahrungsangebot extensiv bewirtschafteter Wiesen ist er allerdings angewiesen. Kiebitzpaare bleiben ihr Leben lang zusammen. Bis ins letzte Jahrhundert galten Kiebitzeier als Delikatesse und wurden in vielen europäischen Ländern systematisch gesammelt.

Klappertopf Kleines Wiesenvögelchen Salbei-Esparsette Gewöhnlicher Scheckenfalter