"Entwicklungshilfe" für spezielle Arten

Viele Tier- und Pflanzenarten siedeln sich im Maintal an, wenn entsprechend große Ruhezonen ausgewiesen werden und die Natur "sich selbst überlassen" wird. Für manche "Spezialisten" ist es jedoch notwendig, die natürlichen Lebensbedingungen nach zu bilden und ihnen so eine Ansiedlung zu erleichtern.

 

Die natürlichen Nistplätze der Fluss-Seeschwalbe sind freiliegende, ungestörte Kiesbänke an unregulierten Fließgewässern. Da solche Lebensbedingungen am Obermain nicht mehr zu finden sind, wurde versucht, mit schwimmenden Nistflößen diese Vogelart  anzusiedeln. Solche Flöße bestehen aus einer Nistplattform, die durch Auftriebskörper getragen wird. Als Nistsubstrat wurde eine Kiesschüttung aufgebracht, einzelne Tonröhren und Baumstümpfe dienen als Versteck und Sonnenschutz für die Küken. Damit Enten und Schwäne die schwimmende Insel nicht besetzen und die Seeschwalben vertreiben, ist ein Gitterzaun um das Floß notwendig.

Durch Nistunterlagen auf Bäumen und Holzmasten sollen Großvögel wie Weißstorch, Rot- und Schwarzmilan oder auch Fischadler zur Ansiedlung angeregt werden. 

Aufstellen der Großvogelnisthilfe am Baggersee bei Trieb
Großvogelnisthilfe bei Trieb
Nistfloß am Baggersee Hochstadt

Nicht nur Tiere brauchen manchmal "Starthilfe", auch Pflanzen wie das Schilf, fasst an den Baggerseen oft nur schwer Fuß.  Im Gewässer ist Schilfröhricht sehr wichtig, für die Gewässerreinigung, dient aber auch als Versteck z.B. für Fische, die vor jagenden Kormoranen flüchten. Schilfgebiete sind Nahrungs- und Brutraum für sehr viele Arten. Es wurde deshalb versucht, Schilfpflanzen in den Flachwasserbereichen zu etablieren.